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Sinn einer Darmsanierung!

Aktualisiert: 29. Okt. 2024


Symbolbild für eine Darmsanierung
© Nurisan. Eine Darmsanierung kann sinnvoll sein.

Das Wort Darmsanierung ist in aller Munde und wird als das „neue“ Wundermittel gegen Darmprobleme propagiert. Aber was genau verbirgt sich dahinter? Und warum kann sie wirklich helfen? Das versuchen wir in diesem Artikel gemeinsam zu diskutieren.


Rund 14 Millionen Menschen leiden an Magen-Darm-Problemen, von „einfachen“ Verdauungs-störungen und Unverträglichkeiten bis hin zu Leaky Gut und Morbus Crohn.


Das häufigste Problem in unserer modernen Gesellschaft ist, dass wir durch Werbung und Pharmaindustrie darauf getrimmt wurden, dass es für fast jedes Problem eine Pille gibt und man so gut wie jedes „Wehwehchen“ wegschlucken kann. Wir als Konsumenten sollen am besten nichts an unserem „Lifestyle“ ändern und so weitermachen wie bisher.


Wohin führt dieses Denken? Seit Jahren nehmen die Probleme, die direkt oder indirekt mit dem Magen-Darm-Trakt zu tun haben, stetig zu. Ein Ende ist nicht in Sicht. Wie lässt sich diese Zunahme erklären?



Eine Ursache ist, dass Lebensmittel immer stärker verarbeitet werden und mittlerweile eher einem chemischen Baukasten ähneln als ihrem natürlichen Ursprung. Hinzu kommt der massive Einsatz

von Pestiziden und Herbiziden.


Ertrag geht vor Qualität.

Darunter leiden Böden und Früchte gleichermaßen. Die Böden degenerieren immer mehr und können nur noch durch den Einsatz von Kunstdünger Erträge liefern[1], zudem stehen einige Spritzmittel im Verdacht, die Pflanze nicht nur zu „schützen“, sondern sie auch an der normalen Nährstoffaufnahme zu hindern. Das bedeutet, dass die Nährstoffdichte im Vergleich zu früher teilweise abgenommen hat. [2] Wenn dann noch die Darmflora gestört ist und Defizite in der Nährstoffaufnahme aufweist, kann man sich vorstellen, dass Nährstoffmangel kein Zufall ist.


Süßstoffe - Heilsbringer stören die Darmflora


Noch nie waren so viele Menschen von Übergewicht betroffen wie heute. Mittlerweile kann man davon ausgehen, dass mindestens 50 % der Bevölkerung in den Industrieregionen übergewichtig sind. [3] Schuld an dieser „Misere“, so der Volksmund, seien Kalorien und Fette. Ein Kaloriendefizit genüge, um wieder schlank und rank zu werden. Die Industrie hat reagiert und schnell neue „Lösungen“ gefunden, um nicht auf den „Genuss“ verzichten zu müssen.


Symbolbild für Zusatzstoffe in der Nahrung. Große weiße Kugeln.
© Nurisan. Zusatzstoffe sind weit verbreitet.

Die Rede ist von Süßstoffen und fettreduzierten Lebensmitteln. Durch diese „Errungenschaft“ wurde dem Verbraucher suggeriert, dass eine Ernährungsumstellung nicht notwendig sei und man mit Cola Light und fettarmen Produkten gesund leben könne.


Doch immer mehr Studien kommen zu dem Ergebnis, dass gerade Süßstoffe einen weitaus größeren Einfluss auf unsere Gesundheit haben, als viele glauben.


So wurden negative Veränderungen des Darmmikrobioms festgestellt, die wiederum zu anderen Symptomen führen können. Dazu gehören die typischen Reizdarmsymptome Durchfall, Verstopfung und Blähungen. [4][5][6]




Das bedeutet, dass Süßstoffe in der Lage sind, die Darmbakterien nachhaltig zu schädigen und so zu Krankheitsbildern im Magen-Darm-Trakt beitragen können.


Wer auf seine Darmgesundheit bedacht ist, sollte auf künstliche Süßstoffe verzichten und lieber auf „echte“ Süße aus natürlichen Quellen zurückgreifen - in Maßen, versteht sich.

Störung der Darmflora durch „falsche“ Ernährung


Seit dem 20. Jahrhundert haben sich die Ernährungsgewohnheiten stark verändert. Jeder „darf“ heute arbeiten und für sich selbst sorgen. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen ihre Zeit damit verbrachten und verbringen, ihre Lohntüte zu füllen, anstatt Zeit in die Zubereitung von Mahlzeiten zu investieren. Parallel zu diesem neuen Lebensstil veränderte sich auch das Angebot in den Supermärkten.


Viele Regale eines Supermarktes mit Unmengen an Fertignahrung
© unsplash. Riesiges Angebot an "Fertig-Nahrung"

Die „schnelle“ Küche traf den Nerv der Zeit und bot verschiedene Lösungen an, um die knapp gewordene Zeit effizient zu nutzen. Fertiggerichte oder fertige „Fix-Lösungen“, die nur noch mit wenigen Zutaten oder gar Wasser angerührt werden mussten, waren bequeme und beliebte Alternativen. Beispiele dafür gibt es zuhauf: 5-Minuten-Reis, 5-Minuten-Terrine, fertige Knödel und Pürees, Auflaufmischungen und vieles mehr.


Doch was hat diese Entwicklung mit „falschem“ Essen zu tun? Der Preis für diese Errungenschaften war die Qualität und Frische der einzelnen Lebensmittel.


Nur durch den Einsatz verschiedenster Zusatzstoffe war und ist es möglich, diese Fülle an „Fertiglösungen“ anzubieten. Durch die schnelle und flächendeckende Verbreitung der „neuen“ Lebensmittel stieg und steigt auch die Aufnahme der darin enthaltenen Zusatzstoffe.


Und getreu Paracelsus „Die Dosis macht das Gift“, hat die Dosis inzwischen überhandgenommen.

Ob beim Bäcker um die Ecke, beim selbst gekochten Essen mit Zutaten aus dem Supermarkt oder beim Besuch im (Fast-)Food-Restaurant - überall begegnen wir Zusatzstoffen. Diese Stoffe treffen dann unweigerlich auf unser Mikrobiom und beschäftigen es nachhaltig.


Natürlich merken wir das nicht sofort, aber mit der Zeit entwickeln wir Symptome, die wir vorher nicht hatten. Unverträglichkeiten, Allergien und Mangelerscheinungen schleichen sich langsam in unser Leben. Wir geben gerne den Genen, dem Bewegungsmangel und den Ärzten die Schuld.


Studien zeigen, dass bestimmte Konservierungsstoffe, Emulgatoren, Verdickungsmittel, Pestizide und Herbizide negative Auswirkungen auf den Darm und das Mikrobiom haben. [7][8]

Die Konservierungsstoffe E220, E222-E224 und E226, die unter anderem in Trockenfrüchten, Kartoffelprodukten und Wein verwendet werden, können Übelkeit und Reizungen im Magen-Darm-Trakt hervorrufen.


Zu den Emulgatoren und Verdickungsmitteln, die den Darm stören, gehören E442, der häufig in Kakao und Schokolade verwendet wird, E440a, E440b, E460 und E463-E465. Praktisch allgegenwärtig ist auch eine Substanz namens Carrageen (E407), die vor allem häufig in Milchersatzprodukten und cremigen Milchprodukten zu finden ist.


Pestizide und Herbizide töten nicht nur „Unkräuter“ und „Schädlinge“. Verschiedene Mittel sind auch gegen Bakterien wirksam und können unter anderem die Darmbakterien Escherichia coli, Enterococcus faecalis, Enterococcus faecium, Klebsiella pneumoniae und Proteus vulgaris negativ beeinflussen. Kürzlich erlassene Verbote gegen identifizierte „Menschenschädlinge“ sind zum Teil nur von begrenztem Nutzen, da die Anwendung in anderen Ländern fortgesetzt wird und Rückstände durch Importe wieder auf unseren Tellern landen.


Dieser kleine Exkurs soll nur einen kleinen Einblick geben, wie die Entwicklung mit der Zeit zusammenhängt und wie selbstverständlich vieles geworden ist. Wenn wir aber verstehen, warum etwas so ist, wie es ist, können wir auch besser darauf reagieren. Zum Beispiel, indem wir unser Verhalten und unsere Routinen anpassen. Eine mögliche Reaktion wäre, Zutatenlisten zu lesen und nach Alternativen zu suchen, die weniger bedenklich sind.


Jeder „Auslöser“, den wir im Alltag minimieren können, hilft, die „Dosis“ zu reduzieren.

Symbolbild für einen Magen
© Nurisan. Darmsanierung ist gut für die Darmflora.

Gestörte Darmflora macht Darmsanierung sinnvoll


Der Darm beherbergt zehnmal mehr Mikroorganismen als alle Zellen des menschlichen Körpers zusammen. Und genau diese Mikroben bilden unsere Darmflora. Schon lange ist bekannt, dass ein Großteil des Immunsystems im Darm lokalisiert ist und mit der Darmflora zusammenhängt. Inzwischen wird nicht nur ein schwaches Immunsystem, sondern fast jede chronische Erkrankung mit einer kranken Darmflora in Verbindung gebracht.


Bei Verdauungsproblemen kann es sinnvoll sein, die Darmflora durch eine Darmsanierung wieder aufzubauen. Eine Darmsanierung entfernt Schadstoffe aus dem Darm, entzieht schädlichen Darmbakterien die Lebensgrundlage und führt zu einer Vermehrung der nützlichen Darmbakterien. Gleichzeitig wird während einer Darmsanierung ein Probiotikum eingenommen, das dem Körper freundliche Darmbakterien zuführt, die die schädlichen Darmbewohner verdrängen. So kann insgesamt wieder mehr Stabilität im Verdauungstrakt hergestellt werden, was das allgemeine Wohlbefinden steigern kann.


Nützliche Darmbakterien mit Präbiotika füttern


Ein weiterer wichtiger Punkt im Kampf gegen Verdauungsprobleme ist die richtige Ernährung der guten Darmbakterien. Ballaststoffe versorgen die nützlichen Helfer mit allem, was sie zum Leben brauchen. Dieses Futter für die Darmbakterien nennt man auch Präbiotika. Inulin ist zum Beispiel in Topinambur, Pastinaken, Chicorée, Artischocken, Schwarzwurzeln oder auch Löwenzahn enthalten. „Isolierte" präbiotische Ballaststoffe sind jedoch kein Allheilmittel für eine gesunde Darmflora. Vielmehr kommt es auf die Kombination einer vitalstoff- und nährstoffreichen Ernährung an. So wird sichergestellt, dass immer genügend Mikronährstoffe zur Verfügung stehen, die der Körper verwerten kann. Geht es dem Mikrobiom gut, steigt auch die Aufnahmefähigkeit für Nährstoffe. Werden diese regelmäßig über die Nahrung zugeführt, bleibt auch das Mikrobiom dauerhaft gesund.


Es ist sozusagen ein Kreislauf - du isst für deine Darmflora - deine Darmflora „isst“ für dich.

Nurisan® kann dich dabei unterstützen. Es ist ein darmoptimiertes Superfood, das durch seine spezielle Zusammensetzung sowohl „Futter“ für deine Darmbakterien darstellt, als auch eine optimale Nährstoffdichte für dich bereithält. Zusätzlich unterstützen die enthaltenen Bitterstoffe deine Verdauungssäfte, so dass der Verdauungsprozess optimal funktionieren kann. 


Können Probiotika auch Nebenwirkungen haben?


Die Einnahme von Probiotika, also Präparaten mit lebensfähigen Mikroorganismen, kann auch unerwünschte Wirkungen haben. Vor allem bei übermäßigem Gebrauch kann es zu Fehlbesiedlungen und daraus resultierenden Symptomen wie Blähungen und Unwohlsein kommen. Deshalb ist es sinnvoll, eine Darmsanierung mit Probiotika (Darmbakterien) immer nur kurzzeitig und nicht dauerhaft durchzuführen. Gute Präbiotika (Futter für die Darmbakterien) können dagegen dauerhaft in die Ernährung integriert werden und erhöhen damit die Chance auf eine dauerhafte Gesunderhaltung der Darmflora.


Was ist eine Darmsanierung?


Eine Darmsanierung kann als Initialzündung für eine dauerhafte Ernährungsumstellung gesehen werden.

Damit sind die Chancen für einen dauerhaften Erfolg am größten. Entscheidend für den weiteren Verlauf ist das Verhalten nach einer probiotischen Darmsanierung. Ziel sollte es sein, die Gesunderhaltung der Darmflora durch eine entsprechende Ernährung zu ermöglichen. Dazu gehört ein darmfreundliches Verhalten und eine darmfreundliche Ernährung. Unter einer Darmsanierung versteht man in der Regel eine 3-stufige Kur über einen Zeitraum von 4 Wochen bis 3 Monaten. Die Bausteine setzen sich aus folgenden Bereichen zusammen:


1. Detox - Unterstützung der Verdauung bei der Entgiftung

2. Bakterien - neue, darmfreundliche Bakterien ansiedeln

3. Füttern - die neuen Bewohner „füttern“, damit sie sich in ihrem neuen Zuhause wohl fühlen.


Symbolbilder für eine 3 Stufige Darmsanierung
© Nurisan. Die einzelnen Phasen einer Darmsanierung.

Bei dieser Art der Darmsanierung sind die Phasen 1 und 2 als vorübergehende Kurphasen zu verstehen. Erst die Phase 3 ist sinnvoll dauerhaft durchzuführen. So kann man langfristige Erfolge erzielen und seiner Verdauung dauerhaft etwas Gutes tun. Im Grunde geht es um eine dauerhafte Lebensweise, die die Darmflora so wenig wie möglich schädigt.

Wie das genau aussehen kann, haben wir in der „Anleitung zur Darmsanierung“ zusammengestellt. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung wirst du an die Hand genommen, um deine Darmgesundheit wieder in den Griff zu bekommen.



Quellen:


[2] Dirt Poor: Have Fruits and Vegetables Become Less Nutritious? (2011, April 27). Scientific American. https://www.scientificamerican.com/article/soil-depletion-and-nutrition-loss/

 [4] Spencer, M. Gupta, A., Van Dam, L., Shannon, C., Menees, S. & Chey, W.D. (2016). Artificial Sweeteners: A systematic Review and Primer for Gastroenterologists. Journal of neurogastroenterology and motility, 22 (2), 168-180. DOI: 10.5056/jnm15206

[5] Suez, J., Cohen, Y., Valdés-Mas, R., Mor, U., Dori-Bachash, M., Federici, S. et al. (2022). Personalized microbiome-driven effects of non-nutritive sweeteners on human glucose tolerance. Cell, 185 (18), 3307-3328.e19. DOI: 10.1016/j.cell.2022.07.016

[6] Rios-Leyvraz, M. & Montez, J. (2022). Health effects of use of non-sugar sweeteners: a systematic review and meta-analysis. Geneva: World Health Organization.

[7] Martinez-Medina, M. et al.: Western diet induces dysbiosis with increased E coli in CEABAC10 mice, alters host barrier function favouring AIEC colonisation. Gut. 2014 Jan; 63(1):116-24. doi: 10.1136/gutjnl-2012-304119. Epub 18.04.2013

[8]Joly, C., et al.: Impact of chronic exposure to low doses of chlorpyrifos on the intestinal microbiota in the Simulator of the Human Intestinal Microbial Ecosystem (SHIME) and in the rat. Environ Sci Pollut Res Int. 2013 Mai; 20(5):2726-34. doi: 10.1007/s11356-012-1283-4. Epub 08.11.2012 



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