Blähungen oder ein aufgeblähter Bauch sind ein häufiges und oft unangenehmes Symptom, das sowohl bei gesunden als auch bei kranken Menschen auftritt. Sie entstehen durch die Ansammlung von Gasen im Magen-Darm-Trakt, was zu Völlegefühl, Druck oder Bauchschmerzen führen kann.
Übersteigt die Gasproduktion das natürliche Maß, muss sich der Körper mit Blähungen helfen, um den überschüssigen Druck loszuwerden. Bei Blähungen handelt es sich in der Regel immer um Faulgase, die bei der Verdauung entstehen und verschiedene Ursachen haben können. Auch wenn sie meist harmlos sind, beeinträchtigen sie die Lebensqualität, vor allem wenn sie mit unangenehmen Bauchschmerzen einhergehen.

Was können Ursachen von Blähungen sein?
Übermäßige Gasbildung durch bakterielle Gärung
Der Darm enthält Billionen von Mikroorganismen, die eine wichtige Rolle bei der Verdauung spielen. Vor allem im Dickdarm vergären diese Bakterien unverdaute Zucker und Ballaststoffe und produzieren dabei Gase wie Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff. Bestimmte Nahrungsmittel wie Bohnen, Kohl und Zwiebeln enthalten schwer verdauliche Kohlenhydrate, die verstärkt vergoren werden.
Laktoseintoleranz und andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Menschen mit Laktoseintoleranz können den in Milchprodukten enthaltenen Zucker, die Laktose, nicht vollständig abbauen, weil ihnen das Enzym Laktase fehlt. Die unverdaute Laktose gelangt in den Dickdarm und wird dort von Bakterien vergoren. Auch Unverträglichkeiten gegen Fruktose oder Sorbit können zu vermehrter Gasbildung beitragen.
Dysbiose - Ungleichgewicht der Darmflora
Ein Ungleichgewicht der Darmflora, bekannt als Dysbiose, kann ebenfalls eine Ursache für Blähungen sein. Eine verminderte Vielfalt an nützlichen Bakterien oder ein Übergewicht an gasproduzierenden Mikroorganismen kann die Fermentationsprozesse im Darm negativ beeinflussen und eine vermehrte Gasproduktion begünstigen. (Weiterführende Informationen über die Darmsanierung)
Stress und psychologische Faktoren
Stress kann sich negativ auf die Darmbewegung und die Verdauung auswirken. Chronischer Stress führt häufig zu funktionellen Magen-Darm-Störungen, einschließlich des Reizdarmsyndroms, das mit erhöhter Gasproduktion und Blähungen einhergeht.
Luftschlucken (Aerophagie)
Häufiges Luftschlucken beim Essen oder Trinken, insbesondere bei hastigem Essen oder bei Verwendung von Strohhalmen und Kaugummi, kann ebenfalls zu Blähungen führen, da ein Teil der geschluckten Luft in den Darm gelangt.

Natürliche Maßnahmen zur langfristigen Linderung von Blähungen
Anpassung der Ernährung und Vermeidung blähender Nahrungsmittel
Der erste und wichtigste Schritt zur Vermeidung von Blähungen besteht darin, die blähungsfördernden Nahrungsmittel zu identifizieren und zu reduzieren. Eine sogenannte Low-FODMAP-Diät, die bestimmte kurzkettige Kohlenhydrate vermeidet, hat sich bei Menschen mit Blähungen, insbesondere bei Reizdarmpatienten, als wirksam erwiesen. [5] Auch das Erkennen von Unverträglichkeiten wie Laktose- oder Fruktoseintoleranz kann hilfreich sein.
Ballaststoffreiche, aber gut verträgliche Ernährung
Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert die Darmgesundheit, kann aber bei zu schneller Umstellung zu vermehrten Blähungen führen. Ballaststoffe sollten schrittweise eingeführt werden, um den Darm an die erhöhte Ballaststoffzufuhr zu gewöhnen. Leicht verdauliche Ballaststoffe wie Flohsamenschalen (Psyllium) können die Darmfunktion verbessern, ohne übermäßige Gasbildung zu verursachen. [4]
Probiotika zur Wiederherstellung der Darmflora
Probiotika, insbesondere Stämme wie Lactobacillus und Bifidobacterium, können helfen, das Gleichgewicht der Darmflora zu verbessern und die Gasproduktion zu reduzieren. Eine Metaanalyse hat gezeigt, dass Probiotika Blähungen signifikant reduzieren können. [3] Eine regelmässige Einnahme von Probiotika, z.B. in Form von fermentierten Lebensmitteln, kann daher langfristig zu einer Verbesserung führen.
Präbiotika zur langfristigen Gesunderhaltung der Darmflora Präbiotika sind unverdauliche Ballaststoffe, die eine besondere Rolle für die Darmgesundheit spielen, indem sie Bakterien als Nahrung dienen. Im Gegensatz zu Probiotika, die lebende Bakterien enthalten, fördern Präbiotika das Wachstum bereits vorhandener „guter“ Bakterien, insbesondere von Bifidobacterium- und Lactobacillus-Arten, die die Darmgesundheit unterstützen. Diese Mikroorganismen produzieren kurzkettige Fettsäuren (Butyrat), die das Darmmilieu stabilisieren und schädliche gasproduzierende Bakterien unterdrücken.
Studien zeigen, dass die regelmäßige Einnahme von Präbiotika die Darmflora positiv beeinflusst und so langfristig zur Reduktion von Blähungen beitragen kann. Präbiotika verbessern die Zusammensetzung der Darmflora und verhindern, dass gasproduzierende Bakterien die Oberhand gewinnen. Sie unterstützen auch die Aufrechterhaltung einer gesunden Darmbarriere, was den Transport von Gasen und Toxinen durch die Darmwand verringert und so zu einer besseren Verdauung und weniger Blähungen führt. [7]
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Pflanzliche Mittel gegen Blähungen
In der Naturheilkunde haben sich verschiedene Heilpflanzen zur Linderung von Blähungen bewährt. Besonders hilfreich sind:
Kümmel (Carum carvi): Kümmel wirkt krampflösend auf die Darmmuskulatur und reduziert die Gasbildung. [2]
Fenchel (Foeniculum vulgare): Fenchelsamen sind bekannt für ihre gasreduzierenden Eigenschaften und werden traditionell bei Blähungen verwendet.
Pfefferminze (Mentha piperita): Pfefferminzöl entspannt die glatte Muskulatur des Darms und kann bei Blähungen und Krämpfen lindernd wirken. [1]
Entspannungs- und Stressbewältigungstechniken
Da Stress eine wichtige Rolle bei der Entstehung funktioneller Verdauungsstörungen spielt, ist die Integration von Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressiver Muskelentspannung in den Alltag von großem Nutzen. Studien zeigen, dass achtsamkeitsbasierte Techniken die Darmgesundheit fördern und Blähungen reduzieren können. [6]
Körperliche Aktivität zur Förderung der Darmtätigkeit
Regelmäßige Bewegung regt die Darmperistaltik an und hilft, die Ansammlung von Gasen im Darm zu verringern. Schon leichte körperliche Aktivität wie ein Spaziergang nach dem Essen kann die Verdauung anregen und Blähungen vorbeugen.
Fazit:
Blähungen werden durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht, die von der Ernährung über die Darmflora bis hin zu psychischen Einflüssen reichen. Um eine langfristige Linderung zu erzielen, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, der sowohl eine angepasste Ernährung als auch natürliche Heilmittel wie Probiotika, pflanzliche Wirkstoffe und Stressbewältigungstechniken umfasst. Gerade die Kombination von schulmedizinischem Wissen und naturheilkundlichen Ansätzen bietet hier eine umfassende Möglichkeit, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Quellen:
[1] Alam, M. S., et al. (2013). The Mechanisms of Action of Peppermint Oil in the Gastrointestinal Tract: An Updated Systematic Review. Journal of Gastroenterology & Hepatology, 28(3), 432-436.
[2] Goerg, K. J., & Spilker, T. (2003). Effectiveness of a Phytotherapeutic Drug (Iberogast) in Patients with Functional Dyspepsia. Alimentary Pharmacology & Therapeutics, 17(1), 167-176.
[3] Khalesi, S., et al. (2019). Probiotics, Prebiotics, and Synbiotics for the Treatment of Irritable Bowel Syndrome: A Systematic Review and Meta-Analysis. European Journal of Gastroenterology & Hepatology, 31(1), 11-19.
[4] Lorenzo-Zúñiga, V., et al. (2011). Effects of Wheat Bran and Psyllium on Slow Transit Constipation. Digestive Diseases and Sciences, 56(9), 2878-2883.
[5] Staudacher, H. M., et al. (2014). Mechanisms and Efficacy of Dietary FODMAP Restriction in IBS. Nature Reviews Gastroenterology & Hepatology, 11(4), 256-266.
[6] Zernicke, K. A., et al. (2013). Mindfulness-Based Stress Reduction for the Treatment of Irritable Bowel Syndrome Symptoms: A Randomized Wait-List Controlled Trial. International Journal of Behavioral Medicine, 20(3), 385-396.
[7] Slavin, J. (2013). Fiber and Prebiotics: Mechanisms and Health Benefits. Nutrients, 5(4), 1417-1435. https://doi.org/10.3390/nu5041417